Von der Idee zur Struktur – warum gute Vorbereitung bei Unternehmensfilmen den Unterschied macht
Wenn ein Unternehmen ein Video produzieren lässt – sei es ein Imagefilm, ein Produktclip oder ein Recruiting-Spot – ist oft schnell die Rede von Skript, Drehbuch oder Storyboard. Doch was genau bedeuten diese Begriffe eigentlich? Und braucht es wirklich alle drei, um einen überzeugenden Marketingfilm zu realisieren?
Gerade in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden erleben wir immer wieder Unsicherheiten. Deshalb ist dieser Deep Dive der nächste logische Schritt nach unserem Artikel über die Vorproduktion: Wir klären, wie sich Skript, Drehbuch und Storyboard voneinander unterscheiden, wo sie sich ergänzen – und wann welche Form in der Praxis wirklich sinnvoll ist.
Skript – die flexible Grundlage
Ein Skript ist der wohl allgemeinste Begriff in diesem Trio. Es kann ein kurzer Textentwurf sein, ein Voice-over-Text oder eine erste Gliederung. Skripte kommen in den verschiedensten Kontexten vor – von Podcast über Werbung bis hin zum Theater. Auch bei Unternehmensvideos ist ein Skript oft der erste schriftliche Aufschlag: Es enthält Kernaussagen, Aussagen zur Dramaturgie oder einen ersten Ablauf.
Aber: Ein Skript ist noch nicht filmisch gedacht. Es ist meist linear aufgebaut, ohne szenische Struktur oder visuelle Hinweise. Gerade in frühen Konzeptphasen erfüllt es eine wichtige Funktion – zur inhaltlichen Orientierung, zum Beispiel im Kundengespräch. Doch um ein Video später wirklich zu planen, braucht es mehr.
Drehbuch – die filmische Blaupause
Das Drehbuch ist die strukturierte, szenisch aufgebaute Textvorlage eines Films. Es geht weit über ein Skript hinaus und übersetzt Ideen in konkrete Bilder. Ein gutes Drehbuch enthält:
- Handlung und Szenenstruktur
- Dialoge oder Off-Texte
- Hinweise zu Location, Licht, Kamera oder Bewegung
- ggf. technische oder gestalterische Vorgaben
In der Filmwelt ist das Drehbuch das zentrale Kommunikationsmittel. Es schafft Klarheit zwischen Regie, Kamera, Schnitt, Auftraggeber und allen anderen Beteiligten. Im Bereich Corporate Film ist es besonders dann relevant, wenn mit echten Szenen, Menschen, Dialog oder Story gearbeitet wird – also überall dort, wo ein Video nicht rein erklärend oder visuell-abstrakt funktioniert.
Ein Beispiel: Bei einem Recruiting-Spot mit Szenen aus dem Arbeitsalltag hilft das Drehbuch, Aussagen zu verdichten, Orte zu planen und die Dramaturgie im Blick zu behalten.
Storyboard – das visuelle Szenenbuch
Während das Drehbuch mit Worten arbeitet, ist das Storyboard die erste visuelle Umsetzung. Hier wird jede geplante Szene skizziert – meist in Form von kleinen Panels, ergänzt durch kurze Beschreibungen zu Bewegung, Perspektive oder Dauer.
Ein Storyboard ist besonders hilfreich bei:
- animierten Erklärvideos
- aufwändigen szenischen Produktionen
- Projekten mit vielen Kameraeinstellungen oder Spezialeffekten
Im Marketingkontext ist das Storyboard nicht zwingend nötig – aber oft hilfreich. Es ermöglicht unseren Kunden, frühzeitig ein Gefühl für Bildsprache, Rhythmus und Aufbau zu bekommen. Auch bei Präsentationen intern oder gegenüber Entscheidern schafft es Transparenz.
Vorstufen: Exposé & Treatment
Bevor überhaupt ein Skript entsteht, können Exposé und Treatment helfen, Ideen zu sortieren:
- Das Exposé ist eine erste Inhaltsbeschreibung in wenigen Sätzen – ideal für Pitch, Angebot oder zur Freigabe.
- Das Treatment geht weiter: Es beschreibt die Geschichte bereits szenisch, aber noch ohne technische Details.
Diese Formate sind gerade in frühen Phasen von Vorteil, wenn es noch um das „Was erzählen wir?“ geht – und weniger um das „Wie genau setzen wir das um?“.
Was brauche ich wirklich?
Für viele Corporate-Videos gilt: Nicht jede Produktion braucht alles. Die richtige Form hängt vom Ziel, vom Medium und vom Format ab. Ein kurzer Social Clip kann mit einem klaren Skript funktionieren. Ein animiertes Erklärvideo profitiert von einem Storyboard. Und ein emotionaler Imagefilm wird ohne Drehbuch kaum funktionieren.
Entscheidend ist nicht die Form – sondern, ob sie hilft, Klarheit und Fokus zu schaffen.
Fazit: Klarheit bringt Qualität
Ob Skript, Drehbuch oder Storyboard – jedes dieser Elemente hat seine Berechtigung. Wer ein Video plant, sollte sich vor allem fragen: Was muss mein Team wissen, um die Geschichte visuell und emotional stark umzusetzen?
Je klarer das Vorabkonzept, desto reibungsloser der Dreh. Und desto überzeugender das Ergebnis.
Du planst ein Unternehmensvideo und fragst dich, welche Vorbereitungen wirklich nötig sind? Lass uns gemeinsam schauen, was deine Idee braucht – und was nicht. Mehr dazu direkt im persönlichen Austausch.